Glas kleben

Womit Glas kleben?

Für das Verkleben von Glas eignen sich eine Reihe an Klebstoffen, welche sich durch ihre spezifischen Eigenschaften voneinander unterscheiden. Den einen „Alleskleber“ gibt es daher leider nicht. Insbesondere die statischen sowie die ästhetischen Anforderungen an die Fügestelle entscheiden den optimalen Klebstoff.

  • Grundsätzlich eignen sich Silikone, UV-Klebstoffe, Cyanacrylatklebstoffe sowie eine Reihe von doppelseitigen Klebebändern zum Verkleben von Glas.

Vorteile beim Kleben von Glas

  • Mehr Designmöglichkeiten insbesondere in der Architektur
  • Schnellere und einfachere Fertigungsabläufe gegenüber anderen Fügetechniken
  • Unterschiedliche Materialkombinationen können miteinander verbunden werden
  • Bessere Kraftverteilung vor allem bei Glasfronten
  • Erhöht Steifigkeit von Kraftfahrzeugen durch Integration der Windschutzscheibe in die Statik

Ihr Ansprechpartner

Gerne beraten unsere Klebespezialisten zum fachgerechten Kleben von Glas.

 

Philipp Dengel

Technischer Berater / Labor

Foto von Philipp Dengel ohne Hintergrund

Wie wird Glas verklebt?

Erfahren Sie hier die fünf wichtigsten Schritte zum Verkleben von Glas.

1. Klebstoffauswahl

Die Auswahl des Klebstoffes ist abhängig von dem Werkstoff, mit welchem Sie das Glas verbinden wollen und den Anforderungen der Anwendung.

Für Reparaturarbeiten an Gläsern oder Glastischen empfehlen wir einen Sekundenkleber. Diese Klebstoffe sind vor allem für Verbindungen mit einem geringen Spaltmaß und wenn es schnell gehen soll, geeignet.

2. Oberfläche reinigen

Vergewissern Sie sich, dass die Substratoberfläche möglichst staub- und fettfrei ist. Sollten noch alte Klebereste vorhanden sind können Sie diese auch mit einem Ceranschaber oder einer Rasierklinge entfernen. Anschließend reinigen Sie die Oberfläche der zu verklebenden Stoffe mit einem Reiniger.

3. Wichtig: Eng zusammendrücken

Wenn Sie einen Sekundenkleber nutzen für die Glasreparatur ist es sehr wichtig, dass Sie die Teile fest zusammendrücken und mindestens 5 Minuten halten, damit der Klebstoff seine Handfestigkeit entwickeln kann. Außerdem sollten Sie darauf achten nur sehr wenig Klebstoff, ungefähr einen Tropfen bei einer Fläche 2 mal 2 Zentimeter, anzuwenden.

4. Trockenzeit beachten

Je nach Klebstoff kann eine Handfestigkeit der Verbindung schon wenige Sekunden nach der Fügung zustande kommen. Bei manch anderen kann dies aber auch mehrere Stunden dauern. In manchen Fällen kann die Aushärtung durch Wärme beschleunigt werden. Informieren Sie sich daher vorher über die Eigenschaften des von Ihnen genutzten Klebstoffes.

Bei Cyanacrylatklebstoffen kann es bis zu 12 Stunden dauern bis der Klebstoff vollkommen ausgehärtet ist, davor sollten Sie vermeiden das Glas beispielsweise in die Spülmaschine zu stellen.

Welcher ist der beste Glasklebstoff?

Die Auswahl des richtigen Klebstoffs hängt einerseits von den Werkstoffen, die mit dem Glas verbunden werden, soll und andererseits von der Anwendung ab. So sind Silikone geeignet für Verklebungen in Bereichen, in denen es nass werden kann und doppelseitige Klebebänder für das Verkleben von Glaselementen in Häuserfronten. Grundsätzlich können die nachfolgenden Klebstoffe für das Verkleben von Glas genutzt werden:

Silikone

Silikone eignen sich besonders gut für das Verkleben von Glas mit Werkstoffen, die eine andere Wärmeausdehnung haben.

  • Vorteile: Silikone sind spaltfüllend, wodurch sich auch dickere Klebefugen bilden lassen. Zusätzlich sind Silikone oftmals witterungsbeständig, feuchtigkeitsabweisend und können sogar übermalt werden.
  • Nachteile: Jedoch dauert es lange, bis der Klebstoff ausgehärtet ist. Weiterhin ist es nicht zu empfehlen, Silikone bei Anwendungen zu nutzen, die besonders starken Vibrationen ausgesetzt sind, da der Klebstoff hier seine Festigkeit verlieren kann.

UV-Klebstoffe

Diese Klebstoffe sind besonders für das Verkleben von Glas mit Glas oder anderen transparenten Werkstoffen geeignet, da das UV-Licht den Klebstoff vollständig erreichen muss, damit dieser aushärtet. Ein transparenter Werkstoff ist dafür optimal.

  • Vorteile: Diese Klebstoffe härten innerhalb von Sekunden aus und haben eine hohe Festigkeit.
  • Nachteile: Dahingegen muss darauf geachtet werden, wofür das verklebte Glasstück genutzt wird, da diese Klebstoffe häufig giftige Stoffe enthalten.

Cyanacrylatklebstoffe

Diese Klebstoffe werden auch als Sekundenkleber bezeichnet.

  • Vorteile: Cyanacrylatklebstoffe überzeugen durch ihre schnelle Festigkeit überzeugen. Wenige Sekunden nach Fügen der Teile ist der Klebstoff bereits ausgehärtet.
  • Nachteile: Allerdings muss aufgrund der glatten Glasoberfläche darauf geachtet werden, dass ein Spezialklebstoff genutzt wird und die Fügeteile möglichst passgenau sitzen. Dies liegt daran, dass der Klebstoff nicht spaltfüllend ist und lediglich bei einer besonders dünnen Klebeschicht seine volle Kraft entfalten kann.

Doppelseitige Klebebänder

Doch nicht nur Klebstoffe eignen sich für das Verkleben von Glas, sondern auch Klebebänder und insbesondere doppelseitige sind optimal dafür. Häufig kommen diese beim Fassadenbau zum Einsatz, da sie

  • hohen Kräften standhalten können,
  • Flexibilität bei Ausdehnungen unterschiedlicher Werkstoffe bewahren,
  • Temperatur- und witterungsbeständig sind.

Anwendungsbeispiele

Structural Glazing

Beim Structural Glazing spricht man von der Applikation von Vollglaspanelen auf Häuserfronten. Doppelseitige Klebebänder können hier genutzt werden, damit möglichst dünne, kaum sichtbare Ränder erreicht werden können. Die Klebebänder zeichnen sich durch ihre besonders gute Kraftverteilung aus, welche auch schwierige Klebeverbindungen ermöglicht. Ferner sind sie sehr UV- und witterungsbeständig.

Zusätzlich wird der Montag dadurch vereinfacht, dass das Klebeband schon vor dem Einbau aufgetragen werden kann und das Glaselemente innerhalb kürzester Zeit angebracht werden kann.

Direktverglasung im Automobilbau

Traditionell wurden Frontscheiben im Automobilbau mit Gummiverbindungen, sogenannten Flanschen, angebracht. Dadurch ist die Scheibe jedoch nicht direkt mit der Karosserie verbunden und die Kräfte werden nur innerhalb dieser weitergegeben.

Wenn dahingegen die Frontscheibe mit der Karosserie verklebt wird, hat dies den entscheidenden Vorteil, dass diese zu einem Konstruktionselement wird. Dies führt wiederum dazu, dass die Verwindungssteifigkeit und Dachbelastbarkeit des Kraftfahrzeugs deutlich gesteigert wird.

Produktempfehlungen für das Kleben von Glas

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