Schleifen für Schweißer: Die Schruppscheibe

Praxistipp Schweißnahtbearbeitung: Arbeiten mit der Schruppscheibe

Schruppschleifen zur Schweißnahtbearbeitung ist weitverbreitet, aber nicht unbedingt beliebt: Während Vibrationen Muskeln und Gelenke belasten, muss genau der richtige Druck ausgeübt werden, um das Werkstück fehlerfrei zu bearbeiten. Ist der Druck zu hoch, kommt es zu hitzebedingten Verfärbungen; ist er zu niedrig, „hüpft“ die Scheibe und die Naht wird wellig und ungleichmäßig geschliffen.

Schon mit ein paar Grundregeln schruppen Sie effizienter und mit mehr Erfolg.

Tipp 1: Schruppen mit der Schruppscheibe

Nutzen Sie zum Schruppen mit dem handgeführten Winkelschleifer nur Schruppscheiben und niemals eine Trennscheibe! Immer wieder hören wir von Anwendern, die für den schnellen Job zwischendurch den Scheibenwechsel sparen möchten und dann schnell mit der schon aufgespannten Trennscheibe schruppen – das geht schief und ist gefährlich. Beachten Sie auch alle anderen Sicherheitsregeln genau und lassen Sie den Winkelschleifer vor jedem Job 30 Sekunden Probe laufen.

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Tipp 2: Das richtige Schleifmittel wählen

Tests haben gezeigt, dass Hochleistungskeramikkörner wie das 3M™ Cubitron™ II Korn die Standzeit verdreifachen und die Bearbeitungszeit halbieren können. Der Grund ist die absolut gleichförmige Kornstruktur des 3M™ Cubitron™ II Korns. Während bei herkömmlichen Schleifmitteln ein nicht unbeträchtlicher Teil des Drucks benötigt wird, um das Schleifmittel „aufzubrechen“ und so überhaupt erst Schneidflächen zu erzeugen, ist das präzisionsgeformte 3M™ Cubitron™ II Korn — vereinfacht ausgedrückt — immer gleich scharf. Der Anpressdruck wird daher unmittelbar in Schnitt umgesetzt, der Schleifer braucht sehr viel weniger Druck, um konstant auf hohem Niveau abzutragen. Gleichzeitig entsteht weniger Hitze, sodass das Risiko von Anlaufsfarben oder sogar Schäden am Metallgefüge sinkt.

Wir empfehlen Schleifmittel mit Hochleistungskeramikkorn als Standard für alle zunderfreien Werkstücke, zum Beispiel zunderfreie Stahlprofile, Bleche, Rohre und Behälter. Für stark verzunderte, vererzte Oberflächen sollten Sie siliziumkarbidhaltige Schruppscheiben einsetzen, da diese durch Oxid-/Carbid-Zunderschichten dringen, ohne sofort zu verglasen und abzustumpfen.

Tipp 3: Die Haltung zählt

Führen Sie den Winkelschleifer phasenabhängig kräftig zu sich hin bzw. leichter von Ihnen weg und halten Sie ihn korrekt. Der optimale Winkel zum Werkstück beträgt etwa 30 Grad. Jetzt ziehen Sie die Maschine für den Grobschliff wieder mit Druck zu sich hin. Dadurch vermeiden Sie das „Reinbeißen“ ins Werkstück. Ist der erste Abtrag erzielt, schieben Sie die Maschine über die Schweißnaht gleichmäßig von sich weg. Auf diese Weise erzielen Sie rasch eine sauber geschliffene Oberfläche.

Achten Sie in allen Phasen auf den richtigen Druck; setzen Sie nur soviel Druck ein, dass die Maschine gerade eben nicht hüpft. Wenn Sie das Gefühl haben, zu viel Druck auszuüben, wechseln Sie im Zweifel auf ein höherwertiges Schleifmittel. Zu viel Druck schadet, wie oben erläutert.

Hören Sie auf Ihre Maschine: Wenn der Winkelschleifer sich „quält“, drücken Sie zu stark und schleifen weniger Material ab – Ihr Einsatz schlägt sich nur in erhöhter Wärme nieder, nicht in mehr Schnitt. Schnitt entsteht nur bei einer optimal laufender Maschine, die gleichmäßig (auch in der Tonlage) dreht.

Tipp 4: Sicherheit zuerst!

Ein wichtiger Hinweis für alle Schleifarbeiten: Tragen Sie immer die passende Schutzausrüstung (Brille, Gehörschutz, Handschuhe, Maske). Einmal auf Schutz verzichtet, kann einmal zu viel sein!

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