Cyanacrylat-Klebstoffe

Cyanacrylat-Klebstoffe: die Sekundenkleber

Die Cyanacrylat-Klebstoffe können Sie als Rennfahrer unter den Klebstoffen betrachten. Sie stellen saubere, schnelle und hochfeste Verbindungen meist in wenigen Sekunden her. Deshalb nennt man sie im Volksmund Sekundenkleber oder Super Glue, die englische Bezeichnung.

Tatsächlich fügen Cyanacrylat-Klebstoffe durch ihre rasante Haftkraft innerhalb von Sekunden die verschiedensten Werkstoffe zusammen, darunter Metalle, Kunststoffe, Holz, Gummi und Keramik. Cyanacrylat-Klebstoffe erhalten Sie als die klassischen Allrounder oder als Spezialisten für bestimmte Anwendungen.

Cyanacrylat-Klebstoffe: Vorteile in Kürze

Voraussetzung für die Verwendung dieser Klebstoffe ist ein enger Fügespalt. Außerdem eignen sich die Cyanacrylat-Klebstoffe nur für kleinflächige Verklebungen. Dabei bieten sie folgende Vorteile:

  • härten schnell aus
  • gute Scher- und Zugfestigkeit
  • frei von Lösungsmitteln
  • verbinden verschiedene Materialien
  • perfekt für kleine Flächen

Ihr Ansprechpartner

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Philipp Dengel

Technischer Berater / Labor

Foto von Philipp Dengel ohne Hintergrund

Anwendungen für Sekundenklebstoffe

Cyanacrylat-Klebstoffe spielen bei zahlreichen Produkten eine wichtige Rolle, unter anderem bei der Herstellung von Uhren und Schmuck sowie in der Automobilindustrie. Auch im privaten Bereich lassen sich Cyanacrylat-Klebstoffe vielseitig verwenden, unter anderem beim Modellbau. Kriminaltechniker nutzen diese Klebstoffe dazu, Fingerabdrücke sichtbar zu machen. Dazu werden die Klebstoffe in einem abgeschlossenen Raum verdampft. Sie reagieren mit der Feuchtigkeit in den Fingerabdrücken und schlagen sich als weißer Belag nieder.

Zu gute Klebekraft?

Der amerikanische Chemiker Harry Coover entdeckte Cyanacrylat im Zweiten Weltkrieg, als er für Eastman Kodak optische Prismen für Waffen entwickelte. 1956 wurde der Stoff patentiert. 1958 kam der erste Cyanacrylat-Klebstoff auf den Markt: der Eastman 910. Im Jahr 1974 jedoch ließ die Consumer Product Safety Commission, eine Organisation der US-Regierung, zehn Cyanacrylat-Klebstoffe vom Markt nehmen. Der Grund: Sie klebten zu gut. Versehentlich verklebte Finger ließen sich nur mit einer Operation wieder voneinander lösen. Dennoch lassen sich Cyanacrylat-Klebstoffe heute aus der industriellen Fertigung nicht wegdenken.

Wie funktionieren Cyanacrylat-Klebstoffe?

Cyanacrylate härten mit Luftfeuchtigkeit aus. Deshalb müssen diese Klebstoffe luftdicht und kühl gelagert werden. Sie können Cyanacrylate vielseitig verwenden. Neben verschiedenen Kunststoffen fügen sie Elastomermaterialien und Metalle zuverlässig und schnell zusammen. Hochviskose Cyanacrylate eignen sich besonders gut für poröse und saugende Oberflächen. Niedrigviskose Cyanacrylat-Klebstoffe dagegen sind perfekt für Klebungen von Kunststoff zu Kunststoff, Gummi zu Gummi und Gummi zu Kunststoff oder auch für Verklebungen mit anderen Materialien. Darüber hinaus erhalten Sie ausgasungsarme Cyanacrylate und Varianten mit medizinischer Freigabe. Sie lassen sich zum Kleben oder Dichten von Kathetern, Blutwärmetauschern, Spritzen und Endoskopen verwenden oder für medizinische Instrumente.

Vorsichtsmaßnahmen bei der Verwendung

Die vorher beschriebene Polymerisation läuft stark exotherm ab. Das bedeutet, sie entwickelt enorme Hitze. Da diese Klebstoffe meist nur für kleinflächige Verklebungen genutzt werden, ist dieser Umstand regelmäßig vollkommen unproblematisch. Beim flächigen Verkleben müssen Sie jedoch darauf achten, dass die entstehende Wärme gut abgeführt wird. Ansonsten können Cyanacrylat-Klebstoffe bei brennbaren Materialien eine Selbstentzündung verursachen. Dieses Acryl-Harz reizt die Haut und Schleimhäute, deshalb sollte immer entsprechende Schutzkleidung getragen werden.

Produkthighlights: Sofortklebstoffe von Loctite

Henkel hat einige zweikomponentige Sofortklebstoffe und Hybridklebstoffe der Marke Loctite® entwickelt. Im Gegensatz zu klassischen Sofortklebstoffen befinden sich beide Komponenten in einer Doppelkartusche. Das Mischen und Dosieren erfolgt mit einem Auftragegerät und Statikmischer. Die Hybridklebstoffe bestehen aus Cyanacrylat und einer weiteren Komponente wie Epoxidharz oder Methacrylat.

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